Drüsiges Springkraut

Neophytenbekämpfung

Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die seit 1492 absichtlich oder unabsichtlich nach Europa eingebracht wurden. Einige dieser Neophyten bereiten zunehmend Probleme. Sie werden als invasiv bezeichnet.

Gefahren und Probleme:
  • Verbreiten sich schnell – bilden Monokulturen
  • Verdrängen heimische Pflanzen und Tiere – verringern die Artenvielfalt
  • Können Allergien auslösen und toxisch wirken
  • Können Schäden an Bauten verursachen (Uferbefestigung, etc.)
  • Führen zu Ertragsausfällen in der Land- und Forstwirtschaft
  • Führen zu Veränderungen des Landschaftsbilds
Häufigsten Neophyten im Lankreis Ravensburg:
  • Drüsiges Springkraut
  • Goldruten
  • Riesen-Bärenklau
  • Staudenknöteriche
  • Beifuß-Ambrosie

 

Im Landkreis Ravensburg wird in diversen Schutzgebieten versucht, diese invasiven Neophyten, welche einheimische Arten verdrängen, einzudämmen.

Infos zu den häufigsten Neophyten im Landkreis und Tipps zur Bekämpfung finden Sie HIER
Drüsiges Springkraut
Goldrute
Riesenbärenklau
Pflanzenportrait – Problempflanze Staudenknöterich

Bereits 1825 gelangte der ursprünglich in Japan heimische Staudenknöterich nach Großbritannien; gedacht war er als Bereicherung englischer Gärten:  Eine schnellwüchsige Staude, die saisonal blickdichte Bestände bildet. Tatsächlich überwand der Staudenknöterich aber sehr bald die Gartengrenzen und verbreitete sich als invasiver Neophyt über ganz Mitteleuropa.

Der japanische Staudenknöterich bildet ausgedehnte Kolonien, wobei er aufgrund seiner Schnellwüchsigkeit und der resultierenden starken Verschattung die einheimische Vegetation erheblich beeinträchtigt. Das steht in direktem Widerspruch zum Biodiversitätskonzept des Landkreises Ravensburg. Es ist eine herausfordernde Aufgabe, die sich immer weiter ausbreitende Problempflanze zurückzudrängen. Mehrere Jahre Geduld sind notwendig, um das zu schaffen.

Staudenknöterich wird idealerweise von Hand bekämpft. Jede einzelne Pflanze wird mit dem Spaten ausgestochen, damit die Pfahlwurzeln sowie die seitlichen Wurzeln aus dem Boden entfernt werden. Hat sich der Bestand schon zu großflächig entwickelt genügt bloßes Ausstechen nicht mehr. Hier ist der Einsatz von Gärtner- bzw. Teichfolie notwendig, um die gesamte Fläche abzudecken. Der Staudenknöterich bekommt unter der Abdeckung kein Licht mehr und kann keine Triebe mehr ausbilden. Nach einigen Jahren kann die Folie entfernt werden und durch Nachkontrolle können kleine nachgekommene Pflanzen noch von Hand entfernt werden.

Sie interessieren sich für die Bekämpfung des Japanischen Staudenknöterichs?
Dann schauen Sie sich unser Informationsvideo an und erfahren mehr über die Bekämpfung.
Pflanzenportrait – Problempflanze Drüsiges Springkraut

Stark riechende Blüten: weiß, rosa oder lila. Eine einjährige Pflanze, die bis zu 2 Meter, oder – je nach Lage – auch deutlich größer werden kann. Das ursprünglich von dem indischen Subkontinent stammende Drüsige Springkraut wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze in Nordamerika und Europa eingeführt. Das „eigentlich“ schöne Gewächs gibt es in Europa somit schon seit über 100 Jahren. „Eigentlich“, denn es handelt sich um einen invasiven Neophyten, der einheimische Pflanzen verdrängt und negative Auswirkungen auf die heimische Flora hat. Neophyten sind Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas, also nach 1492 bewusst oder unbewusst nach Europa eingeführt wurden. Das Drüsige Springkraut wächst bevorzugt an Flussufern, Waldrändern, Waldwegen, Schlagfluren oder Bachläufen. Dort, wo der Untergrund nährstoffreich ist, fühlt es sich am wohlsten.

Springkraut wächst unbekämpft in großen Beständen. Auf weitläufigen Flächen kann man es mit Maschinen – Messerbalken oder Freischneidern beseitigen. Bei kleinflächigeren Vorkommen, an steilen Böschungen oder entlang von Grabenrändern wird das Springkraut von Hand entfernt. Hauptzeitraum für die Springkrautbekämpfung ist Anfang Juni bis spätestens Ende August. Also: bevor die Samenreife beginnt, denn sind die Samen ausgereift und „springen“ durch die Luft, ist es zu spät.

Sie interessieren sich für die Bekämpfung des Drüsigen Springkrautes?
Dann schauen Sie sich unser Informationsvideo an und erfahren mehr über die Bekämpfung.
Pflanzenportrait – Problempflanze Riesenbärenklau

Seit dem 19. Jahrhundert breitet sich in Mitteleuropa ein riesiger Doldenblütler aus. Der ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Riesenbärenklau ist nicht zu übersehen. Mit ihren 3 bis 4 Meter hohen Trieben und weit ausladenden, tief eingeschnittenen Blättern verschattet die Staude große Flächen nahe an Wegesrändern, Ufern, Waldsäumen oder Kiesgruben. Hauptproblem ist die Verdrängung von heimischen Pflanzen und ein dadurch bedingter Verlust an Biodiversität. Dort wo der Riesenbärenklau wächst, findet kaum eine andere Pflanze genügend Licht um sich zu behaupten. Mit seiner enormen Vermehrungsrate von 20.000 Samen pro Pflanze verbreitet er sich sehr schnell und gilt als invasiver Neophyt. Zudem ist die Pflanze phytotoxisch und darf nicht mit der bloßen Haut berührt werden, da sonst in Kombination mit Sonnenlicht schwere Verbrennungen entstehen. Um der Ausbreitung des Riesenbärenklaus entgegen zu wirken, ist eine Bekämpfung der bestehenden Bestände dringend notwendig. Zuerst werden die blühenden Köpfe der Pflanze abgeschnitten und nach und nach wird der gesamte Pflanzenbestand inklusive Wurzel ausgestochen. Das Tragen einer Schutzausrüstung ist hierbei essentiell.

Erfahren Sie mehr in unserem Informationsvideo zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus.